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Was ist das Boreout-Syndrom?

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines zum Boreout-Syndrom

Das Boreout-Syndrom (von englisch boredom = Langeweile) beziehungsweise Ausgelangweilt-Sein bezeichnet einen Zustand enormer Unterforderung, auch Unterstress genannt, im Berufsleben. Wie auch das Burnout-Syndrom kann ein Boreout im Ausgebranntsein münden. Der Begriff des Boreout-Syndroms wurde von Philippe Rothlin und Peter Werder geprägt und in dem 2007 erschienen Buch „Diagnose Boreout“ erstmalig einer breiten Öffentlichkeit kommuniziert.

2. Boreout erkennen: Folgende Symptome sind typisch

Die Symptome des Boreout-Syndroms ähneln denen des Burnout-Syndroms:

  • Niedergeschlagenheit
  • Depressionen
  • Antriebs- und Schlaflosigkeit
  • Tinnitus
  • Infektionsanfälligkeit
  • Magenbeschwerden
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Schwindelgefühle

Betroffene verfallen häufig in Verhaltensweisen, die zu einer Negativspirale führen und mit einer Verkettung von Exithemmungen, Tabuisierung, innerer Kündigung und Kommunikationshemmungen einhergehen: Sie reduzieren ihr Engagement und leisten nur noch Dienst nach Vorschrift – bestimmt durch Angst, sich an den Arbeitsplatz zu binden, und zugleich den Unwillen, den Betrieb zu wechseln. In Folge dieser unbefriedigenden Situation verspüren Boreout-Betroffene ein Gemisch aus Stress, Belastung und lähmender Ohnmacht, das langfristig zur Erschöpfungsdepression führen kann.

3. Ursachen eines Boreout-Syndroms

In der heutigen Gesellschaft sind Arbeitnehmer darauf trainiert, konstant Leistung zu erbringen und Leerlauf zu vermeiden. Vor dem Hintergrund der ständigen Kommunikation von Stress und Überlastung erzeugt Nichtleistung ein subjektives Gefühl der Leere und Unproduktivität. Der Widerspruch zwischen der Leistungsanforderung in Verbindung mit technischen Arbeitserleichterungen und den unveränderten Arbeitsstrukturen kann für motivierte Arbeitnehmer zu einem inneren Konflikt und somit zum Boreout führen. Im Zentrum des Boreouts steht eine qualitative Unterforderung, bei der verschiedene Faktoren eine Rolle spielen:

Aus Angst vor Erwerbslosigkeit wählen Menschen die falschen Berufe. Durch eine stereotype Behandlung von Mitarbeitern werden diese zu qualifikations- und interessenfremden Tätigkeiten herangezogen

Mangelnde Selbstverantwortung der Betroffenen bei der Berufswahl

Die Zeitwahrnehmung spielt dabei eine wichtige Rolle: Haben Arbeitnehmer das Gefühl, ihre Zeit durch falsche oder zu wenige Aufgaben sinnlos in ihre Arbeitgeber investiert zu haben, verfallen sie in Leerlauf und leiden unter der Fehlbeanspruchung. Zeitgleich führt die Angst, mit unbefriedigender Arbeit eingedeckt zu werden oder den eigenen Arbeitsplatz zu gefährden, zur Vortäuschung von Auslastung.

Darüber hinaus erfordert jeder Jobwechsel Zeit, Energie und Kosten, die unzufriedene Arbeitnehmer von der Kündigung abhalten können. Der Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation steht die Angst gegenüber, den richtigen Zeitpunkt bereits verpasst zu haben.

 

4. Vorbeugende Maßnahmen – so kann ein Boreout verhindert werden

unsere Stellen in Ihrer NäheUm Boreout vorzubeugen, sollten Firmen überholte Arbeitsstrukturen aufbrechen, Arbeitszeiten flexibler gestalten und Homeoffice einplanen. Betroffene sollten frühzeitig das Gespräch mit ihrem Arbeitgeber suchen und aktiv anspruchsvollere Aufgaben einfordern – oder sich auch einmal ungefragt in neue Themen einarbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist der Wechsel in andere Abteilung.

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